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Wiesbadener Tagblatt vom 18.12.2003:

Dichter-Superstars beweisen Kreativität

Wilde Worte aus Kindermund: Literaturwettbewerb mit Krönung im Kulturpalast
aja. Nicht die bekannten Monster- und Helden-Storys aus dem Fernsehen, sondern ganz eigene Geschichten erzählten die Kinder, die am "Poetry Grand Slam 2003" im Kulturpalast teilnahmen.
Seit Februar diesen Jahres organisierten die Schlachthof-Literaten von "Where the wild words are" auch eine gleichartige Veranstaltung für Kinder. Jeden Monat kürten sie einen Monatssieger aus den Kindern, die ihre eigenen Texte fünf Minuten lang, wie bei den Großen, vor einer Jury vortrugen und dann durch Noten und Applaus bewertet wurden. Nun, zum Ende des Jahres, sollten die Slamkönige bestimmt werden. Im Kulturpalast fand die Krönung statt, zu der immerhin sieben der zehn Monatssieger erschienen waren.
"Ursprünglich wollten wir auch ältere Jugendliche ansprechen", so die Organisatoren, doch die Teilnehmer rekrutierten sich dann doch eher aus Grundschulkindern. Zwischen 8 und 13 Jahren waren die kleinen Autorinnen und Autoren alt, die ihre Texte vorstellten. Besonders stark vertreten war dabei die Anton-Gruner-Schule. Dort hatten die Organisatoren auch schon einen schulinternen "Poetry-Slam" veranstaltet. Ein anderer hatte im Rahmen der "Sommerwiese" der städtischen Jugendarbeit stattgefunden. Die weiteren wurden jeweils im Kulturpalast ausgetragen.
Und da war am Mittwoch beim Jahresfinale einiges zu hören, das der Kreativität der Kinder entsprungen war. Die 13jährige Patricia erzählte eine Geschichte über "wahre Freundschaft", die sich nicht in Äußerlichkeiten erschöpft. Sören, ebenfalls 13, hat sich ein trauriges Mädchen ausgedacht, das bei einem Unfall ein Bein verloren hat, und am Fenster ihre Spielkameraden beobachtet, bis ein geheimnisvoller Fremder anruft und seine Hilfe anbietet. Shabana (9) reimte ein Winter-Nikolaus-Gedicht, und Ufuk (8) hat das Märchen vom Wolf und den sieben Geißlein neu interpretiert - bei ihm werden gleich 20 Zwerge von einem Tiger gefressen und wohlbehalten wieder aus dem Bauch "heraus- operiert". Muhammed schrieb ein sehr schönes Liebesgedicht, das in dem Vers "Du hast eine schöne Hose und ich schenke dir eine Rose" gipfelte. Durchgängig sehr kreativ texteten die Kinder, die freilich bei ihren Vorträgen am Mikrofon teilweise ziemlich nervös waren. Das berücksichtigte jedoch auch die Jury, zwei junge Frauen aus dem Buchhandel, die die Vorträge, von Organisatorin Patricia Link mit der Stoppuhr überwacht, bewerteten: mit Täfelchen von Note eins bis fünf, wie beim Eiskunstlaufen.
Wiesbadens drei "Dichter-Superstars" wurden dann Muhammed Caliskan von der Anton-Gruner-Schule, Patricia Kübler von der Heinrich-von Kleist-Schule und Sören Jänichen von der Comenius-Schule. Sie dürfen sich auf die Erfüllung eines geheimen Wunsches freuen, den sie vorher in einem Umschlag abgegeben hatten.

(Quelle: Wiesbadener Tagblatt vom 18.12.2003)

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